Konfiguration
ffgtk bietet die Möglichkeit Profile anzulegen. Jedes Profil hat seine eigenen Einstellungen und wird typischerweise für unterschiedliche Standorte verwendet. Es spielt dabei keine Rolle, ob an unterschiedlichen Standorten der gleiche Router (z.B. eine FRITZ!Box) steht oder nicht - zu jedem Profil wird die genutzte Hardware gespeichert.
Hinweis:
ffgtk speichert alle Konfigurationsdaten und Logs in einem eigenen Programmordner in ~/.ffgtk/ ab.
Profile
Ein Profil anlegen
Zum Erstellen von Profilen existiert ein Assistent, der den Benutzer bei der Grundkonfiguration von ffgtk unterstützt. Er sucht im Netzwerk nach verfügbaren Routern und bezieht möglichst viele Einstellungen zu Telefonen, zum Telefonanschluss (Ländervorwahl, Ortsvorwahl und Rufnummern) oder zu VoIP-Nummern vollautomatisch. In einigen Fällen schlägt die automatische Konfiguration jedoch fehl und man muss manuelle Angaben machen.
Hinweis:
Damit ffgtk in der Lage ist, die vom "Wählen"-Dialog aufgebauten Gespräche zu Endgeräten durchzustellen, müssen diese Endgeräte in der FRITZ!Box
konfiguriert werden. Das gilt speziell für Handgeräte, die an einer ISDN DECT-Basisstation konfiguriert wurden und über S0 mit der FRITZ!Box verbunden sind.
Ein Profil löschen
Zum Löschen von Profilen begibt man sich auf bekanntem Wege in die Einstellungen und klickt links unten auf die Minus-Schaltfläche!
Zu einem Profil wechseln
Der Wechsel zu einem anderen gespeicherten Profil ist denkbar einfach. Durch einen
auf das Programmsymbol öffnet sich das Kontextmenü von ffgtk. Bewegt man die Maus nun über den Punkt Profile öffnet sich ein Seitenmenü mit
angelegten Profilen. Nach der Auswahl eines Profils durch einen
wird der Profilwechsel vollzogen.
Einstellungen
Zur vollständigen Konfiguration des aktuellen Profils wählt man "Einstellungen". Fritz Fun bietet Tooltipps bei fast jedem Eingabefeld oder jeder Schaltfläche. Fährt man mit der Maus über ein beliebiges Eingabefeld, werden sehr nützliche und ausführliche Informationen angezeigt, die
auch unerfahrenen Benutzern bei der weiteren Konfiguration helfen. Das Fenster für Einstellungen ist zum besseren Verständnis in logische
Bereiche aufgeteilt, die als einzelne Seite bearbeitet werden können:
Router-Seite
Hier gibt es in der Regel nichts zu tun, da der Assistent einem die Arbeit Einstellungen zu machen abgenommen hat. Aber wenn man einmal das
Passwort auf seinem Router geändert haben sollte, kann man diese Änderung hier übernehmen.
Sollte die Vorbelegung durch den Assistenten fehlgeschlagen sein, muss man Host, Passwort und Standort-spezifische Daten wie die Landes- und die Ortsvorwahl (beides ohne führende Nullen!) manuell eintragen.In jedem Fall notwendig ist die Auswahl eines Default-Telefons für die Wählhilfe. Ob die Übernahme von im Router konfigurierten Telefonen funktioniert hat, erkennt man an dem Inhalt im DropDownmenü. Wenn keine ISDN-Telefone erkannt wurden, findet man keine Gerätenamen wie z.B. 'Wohnzimmer' oder 'Büro', sondern nur ISDN(1) - ISDN(8). Die Auswahlmöglichkeit von Telefonen im Dropdownmenü hängt außerdem von den MSN-Einstellungen ab, wie später beschrieben wird.Dazu wählt man einfach das Endgerät aus, was man am häufigsten zu verwenden gedenkt.
Anrufmonitor-Seite
Anrufe jeder Art können auf dem Desktop angezeigt werden. Auf Wunsch kann die Nummer des Anrufers bzw. des Ziels in Namen übersetzt werden. Je nach gewähltem Plug-in kann das Thunderbird-Adressbuch oder ein Telefonbuch aus dem Internet als Datenquelle dienen. Sofern eines der Adressbücher von Evolution oder Thunderbird genutzt wird, werden Kontaktfotos der Einträge in Popups angezeigt.
MSN-Einstellungen
Hier wird festgelegt, welche MSN im Wähldialog zur Auswahl stehen und welche Anrufe durch Aktionen, Popups und Sounds signalisiert werden
sollen. In der Tabelle sollten alle im Router konfigurierten MSN durch den Assistenten übernommen worden sein. ffgtk überträgt die MSN auf eingerichtete Endgeräte des Routers. Entscheidend ist die ausgehende MSN des Telefons. Diese entscheidet, ob das Telefon im Wähldialog zur Auswahl steht oder nicht.
Sounds
Wofür diese Einstellungen sind, ist schnell erklärt. Möchte man zusätzlich zur Anzeige eines Popups eine Klangausgabe haben (schließlich könnte gerade ein Bildschirmschoner laufen), so kann man hier Klang-Dateien wählen.
Anruferliste
Hier wird festgelegt, ob ffgtk die Anruferliste des Routers beim Programmstart neu laden soll. Die zuletzt bezogene Anruferliste von ffgtk wird in diesem Fall komplett überschrieben und gleichzeitig auf den aktuellen Stand gebracht. Dies bietet sich z.B. an, um festzustellen, ob es Anrufe in Abwesenheit gab, als ffgtk nicht lief.Bei häufigem Wechsel zwischen Profilen sollte diese Option nicht gesetzt werden, wenn man jemanden zurückrufen will, dessen Nummer nicht im Adressbuch gespeichert ist und dieser an einem anderen Standort angerufen hatte. Würde man die Anruferliste von ffgtk nun mit der vom lokalen Router überschreiben, wäre die Telefonnummer also verloren!Welche Option nun geeigneter ist, hängt also vom Benutzer ab!
Möchte man im Anrufmonitor zusätzlich Namen zur Nummer angezeigt bekommen, kann man die "Adressbuchsuche verwenden"-Option aktivieren. Dann werden zunächst alle Anrufe aus der Anruferliste des Routers mit Einträgen aus dem gewählten Adressbuch verglichen.
Fax-Seite
Es ist momentan nur möglich zu jedem Profil ein einziges Faxgerät zu emulieren. ffgtk kann einen Header voraus schicken, der Informationen zum Absender enthält. Dazu trägt man im Feld "Sender" (maximal 254 Zeichen) z.B. seinen Namen ein und unter "Fax-ID" (maximal 20 Zeichen) seine Fax-Rufnummer, wie sie dargestellt werden soll, z.B. (+49) 12345 / 6789-0Danach trägt man die MSN im Feld "Fax-Nummer" ein, über die Faxe versendet bzw. empfangen werden sollen (ohne Landes- oder Ortsvorwahl, z.B. 67890).Nun folgen einige Einstellungen, die es in sich haben und eine Menge Probleme verursachen können. Festlegung einer Mindest-Bitrate für Faxübertragungen: Die Gefahr besteht darin, eine Bitrate festzulegen, die die Gegenstelle nicht unterstützt. Da Faxgeräte während der Synchronisation automatisch auf die größte gemeinsame Bitrate springen, werden 9600 empfohlen. Die Wahl des Controllers: Der Typ der Amtsverbindung hängt von dem Telefonanschluss und dem Router ab.
Telefonanschluss |
Amt-Typ (an Router mit S0) |
Amt-Typ (an Router ohne S0) |
Beispiel / Erklärung |
ISDN |
ISDN 1 |
Verwendung des ersten Kanals der ISDN Leitung |
ISDN 2 |
Verwendung des zweiten Kanals der ISDN Leitung |
Amtsanschluss ISDN |
- | Verwendung des S0 Bus (z.B. wenn der Router hinter einer TK-Anlage hängt und nur per S0 mit dem Anschluss verbunden ist) |
Analoges Festnetz |
Amtsanschluss Analog |
Verwendung des analogen Telefonanschlusses |
nur DSL |
Voice over IP |
Das Fax über das eingerichtete VoIP direkt über das Internet versenden |
Hinweis:
Bei VoIP muss beachtet werden, dass (sofern eingestellt) nur Faxe angenommen werden, die über den selben Controller ankommen. Man sollte
also nicht die Telefonnummer seines Festnetzanschlusses als Absender angeben, sondern die VoIP Nummer! Verwendet man zum Empfang hingegen
das interne Faxgerät der FRITZ!Box, kann man dieses ohne Probleme für den Festnetzanschluss konfigurieren. In Kombination mit Festnetzanschlüssen kommt es außerdem vor, dass der Anbieter das Faxen via VoIP blockiert. Man kann außerdem einen Ordner einrichten, in dem Berichte zum Faxversand gesammelt werden sollen.
Aktionen-Seite
Aktionen sind externe Programme oder Skripte, die ffgtk bei Ereignissen ausführen soll. Ein Ereignis steht hierbei für einen Anruf und wird wie folgt
definiert: Man wählt zwischen eingehenden und ausgehenden Anrufen und spezifiziert den genauen Zeitpunkt der Ausführung (zu Beginn oder nach dem Anruf).Möchte man den Namen und die Nummer zum Anruf im Skript nutzen gelten folgende Platzhalter:
- %NAME% -> enthält Vor- und Nachnamen zum Anruf
- %FIRSTNAME% -> enthält Vornamen zum Anruf
- %LASTNAME% -> enthält Vornamen zum Anruf
- %NUMBER% -> enthält die Telefonnummer zum Anruf
Hier nun einige Beispiele möglicher Aktionen für externe Programme:
Programm |
Funktion |
Kommando (Execute) |
Rhythmbox |
Musikwiedergabe unterbrechen |
/usr/bin/rhythmbox-client --pause --no-start |
Musikwiedergabe fortsetzen |
/usr/bin/rhythmbox-client --play --no-start |
Lautstärkeregelung |
Ausgabelautstärke um 25% vermindern |
amixer -c 0 set PCM 25%- |
Ausgabelautstärke um 25% erhöhen |
amixer -c 0 set PCM 25%+ |
Pidgin |
Abwesenheitsnachricht setzen |
/usr/bin/purple-remote "setstatus?status=away&message=Telefoniert gerade mit %NAME%" |
stelle Status wieder auf online |
/usr/bin/purple-remote "setstatus?status=available&message=bin wieder da! |
eSpeak |
Soundausgabe des Anrufers ausgeben |
padsp espeak -v de "Eingehender Anruf von %NAME%" |
Tomboy |
eine Anrufernotiz anlegen | /usr/bin/tomboy --new-note %NAME% (%NUMBER%) |
Tomboy Notiz Ersteller |
öffnet ein Dialogfenster zur Erstellung einer Anrufernotiz | tomboy_note.py "%NAME%" "%NUMBER%" |
Plug-In-Seite
Hat man in den Einstellungen der Anrufmonitor-Seite die Rückwärtssuche von Telefonnummern aktiviert, sollte man hier ein Internet-Telefonbuch auswählen. In den meisten Fällen ist Das Örtliche die beste Wahl!Möchte man in der Anruferliste die Telefonnummern als Namen angezeigt bekommen, die im Adressbuch gespeichert sind und mit der Nummer übereinstimmen, kann man hier zwischen folgenden Adressbüchern wählen:
- Thunderbird (Zur Anzeige von Kontaktfotos fehlt Thunderbird die Funktionalität, Abhilfe bringt die hier genannte Erweiterung)
- Evolution (dieses Plug-In steht nur zur Auswahl, wenn das entsprechende Zusatzpaket vor der Installation von ffgtk installiert war!)
- FritzFon-Adressbuch
- das ffgtk eigene Adressbuch
Die Möglichkeit neue Kontakte in externen Adressbüchern mit ffgtk zu erstellen, ist nicht für alle genannten Adressbücher verfügbar.Folgendes sollte man außerdem beachten:
ffgtk sucht zuerst nach Übereinstimmungen im gewählten Adressbuch. Wird keine Entsprechung gefunden, so wird die Suche in einem Internet-Telefonbuch fortgesetzt (d.h. sofern die besagten Einstellungen dazu gesetzt wurden).Das Plug-In zur Faxunterstützung kann ebenfalls ausgewählt werden. Zur Auswahl stehen CapiFax und eFax.
Debug-Seite
Sofern eingestellt speichert ffgtk seine Log in der Datei ~/.ffgtk/ffgtk.log Es wird zwischen zwei Debug-Typen unterschieden:
- Warnung - hier werden je nach Stufe alle oder nur kritische Fehler mitgeloggt
- Debug - hier werden zusätzlich Statusmeldungen zu Addressimporten, zu CAPI-Meldungen oder zu geladenen Plug-Ins mitgeloggt.
Bei der Erstinstallation wird empfohlen auf Debug zu stellen, um etwaige Fehler besser analysieren zu können. Man kann ruhig die höchste Einstellung (3) wählen, da ffgtk die Log-Datei bei jedem Start komplett überschreibt. Es muss also nicht befürchtet werden, dass mit der Zeit Unmengen an Speicherplatz genutzt wird.Wenn man keine Aktualisierung oder Konfigurationsänderungen am Programm vornimmt, kann man den Log-Modus nach erfolgreicher Funktionsprüfung auf Warnung stellen.